Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Agrarökosystemen und bieten zahlreiche Potentiale für Ökosystemleistungen und Ernährungssouveränität. Gleichzeitig nimmt die bestehende Fläche kontinuierlich ab, der Zustand alter Bäume ist kritisch und die fachgerechte Pflege junger Bäume oftmals nicht gesichert.


Im Rahmen einer Vernetzungsveranstaltung des TK Umweltschutz, Landwirtschaft und Ressourcen am 30.11.21 lud der Ernährungsrat zum Austausch über die Situation in und um Freiburg ein, auch um neue Perspektiven zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Obstwiesen aufzeigen.

Dazu gaben Holger Mette-Christ vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg, Alexander Kruß vom Amt für Liegenschaften, Jakob Hörl (Obstbaumfachwart und Forstwissenschaftler aus Freiburg) sowie Hermann Kley von der Obstsolawi Tübingen den knapp 30 Teilnehmenden Einblicke. Vorgestellt wurden vorhandene Pflegekonzepte, bestehende Herausforderungen sowie Best-Practice Beispiele von Projekten, welche eine sozial-ökologische und ökonomische Nutzung und Pflege von
Obstwiesen bereits heute umsetzen. Dabei war auch die Einbindung von Pädagogik und der Aufbau lokaler Vermarktungswege für Lebensmittel von Streuobstwiesen ein Thema.


Im Anschluss wurde im Rahmen von thematischen Kleingruppen miteinander diskutiert, wie Obstwiesen in und um Freiburg ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähig genutzt und erhalten werden können und was es dafür braucht. Dabei standen die Themen Pflege und Kartierung, Ernte/Verarbeitung/Vermarktung sowie Bildung und Einbindung der Zivilgesellschaft im Vordergrund. Es wurde auch über konkrete nächste Schritte gesprochen, bei denen sich die Beteiligten einbringen möchten.

Ein weiterer Austausch der verschiedenen Erfahrungen, Interessen und fachlichen Kompetenzen sowie auch von Ideen für nächste Schritten war allgemein ein wichtiges Bedürfnis, z.B. im Rahmen eines Streuobst-Stammtisch.

Daher wird es am 22.03.21 im Rahmen eines Workshops im Weingut Andreas Dilger die Möglichkeit zur weiteren Vernetzung und Entwicklung von Projektideen geben. Mehr Infos unter: workshop-auf-dem-weg-zur-gemeinsamen-regionalen-obstwirtschaft