Bei dem Workshop „Regionallogistik vom Acker in die Großküchen“ kamen verschiedene Praxisakteur*innen aus Produktion, Logistik, Handel, Verarbeitung und Gemeinschaftsverpflegung im Raum Freiburg zusammen, um die Frage „Wie kann die Versorgung mit regionalen Produkten in Großküchen gestärkt werden?“ zu diskutieren.
Im ersten Teil des Workshops wurden in Vorträgen verschiedene Projekte und Ideen aus der Region, aber auch mögliche Beispiele aus der Regionallogistik in Österreich, wie das Forum „Österreich isst regional“ oder das bäuerliche Versorgungsnetzwerk Steiermark, vorgestellt.
Danach gab es für die über zwanzig Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in kleineren Gruppen über ihre Erfahrungen zum Thema Logistik und Bündelung von regionalen Produkten für Großabnehmer in der Außer-Haus-Verpflegung in und um Freiburg auszutauschen. Häufige Schwierigkeiten und Herausforderungen, aber auch ganz konkrete Lösungsansätze und Strategien wurden diskutiert. Am Ende wurden diese dann in der großen Gruppe präsentiert.
Dabei wurde deutlich, dass regionale Versorgung für viele der Akteur*innen bereits ein sehr wichtiges Anliegen ist, es allerdings bei der tatsächlichen Umsetzung von Ideen häufig Schwierigkeiten gibt. Hier wären flexible politische Vorgaben notwendig. Außerdem ist es für eine erfolgreiche Integration von regionalen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsversorgung wichtig, dass am Aspekt der Regionalität nicht gespart wird. Die Einrichtungen müssen, um mehr regionale Produkte in die Großküchen zu bringen, ihre betriebswirtschaftlichen Entscheidungen entsprechend anpassen.
Auch die besondere Rolle des Freiburger Großmarktes wurde in den Diskussionsrunden deutlich. Einerseits hat der Großmarkt eine wichtige Funktion für die Bündelung von regionalem Obst und Gemüse, andererseits ist die Bündelung von biologischen Produkten bislang wenig ausgeprägt. Um eine stärkere Rolle in der regionalen Versorgung wahrzunehmen, wäre eine Veränderung im Konzept des Großmarktes nötig.
Weiterhin überlegten die Teilnehmenden, welche Produkte sich besonders eignen, um eine regionale Versorgung von Großküchen schrittweise aufzubauen. Insbesondere gut lagerfähige Produkte mit einer langen Tradition in der Region wie beispielsweise Karotten, Kürbisse, Kartoffeln, Äpfel, Feldsalat, Beeren oder auch Wein wurden hier genannt. Diese könnten recht einfach regional bezogen werden und eignen sich daher als Ansatzpunkte zum Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten.
Mit den gesammelten Erfahrungen, Problemen und Ideen geht es weiter im Prozess der Entwicklung eines Modellvorhabens zur Stärkung regionaler Kreisläufe von Lebensmitteln.
Wir danken allen Teilnehmenden für den Einsatz und dem Haus der Jugend in Zusammenarbeit mit dem Zuka-Café für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und der Bewirtung.
Links für Hintergrundinformationen: