Jan Kircher ist seit fünf Jahren aktives Mitglied bei Foodsharing, einer Organisation, die Kooperationen mit Supermärkten und anderen Vertreibern von Lebensmitteln eingeht, um deren noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Alleine in Freiburg sind über 600 Mitglieder aktiv, erklärt Jan, die das gerettete Gut in insgesamt 17 Fairteilern unter die Leute bringen. „Wir haben“, so Jan weiter, „gut einhundert laufende Kooperationen, sind damit im Bereich Lebensmittel inzwischen auch ein wichtige Institution geworden“.
Auch wenn das regelmäßige Abholen von Lebensmitteln eine Symptombekämpfung sei, wirke dies dennoch der Lebensmittelverschwendung entgegen, meint Jan. Nach dem Beginn einer Kooperation mit Foodsharing sei bei den Supermärkten oftmals ein Rückgang der weggeworfenen Lebensmittel zu verzeichnen und auch der Verzehr von geretteten Lebensmitteln führe dazu, dass Menschen sich konstruktiv mit dem Thema auseinandersetzen.
Jan selbst ist inzwischen vor allem im Bereich der Bildungsarbeit aktiv, indem er mit anderen Mitgliedern Workshops in Grundschulen, weiterbildenden Schulen und Gymnasien aber auch Maßnahmen für Arbeitssuchende anbietet. Einer der Gründe für Jans Engagement in diesem Bereich ist, dass ein Großteil der Lebensmittelverschwendung (50% bzw. 6 Mio. Tonnen) auf die Verbraucher:innen zurückfällt, die somit erreicht werden.
Das ist dann wirklich das Aktive, wo wir sagen, da kriegen wir eigentlich dieses große Ziel hin, dass wir uns überflüssig machen.
Auch auf politischer Ebene, erklärt Jan, wird sich intensiv für einen nachhaltigeren und wertschätzenderen Umgang mit Lebensmitteln eingebracht. Foodsharing hat ein eigenes Strategiepapier auf Bundesebene erarbeitet, steht im engen Austausch mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung, dem Umweltministerium und entwickelt selber Gesetzestexte.
Im Ernährungsrat freut sich Jan darauf, Einblicke in den landwirtschaftlichen und auch den marktwirtschaftlichen Bereich zu bekommen und als Foodsharing-Mitglied mit den jeweiligen Akteur:innen in Austausch zu gehen, die auch von der zu hohen Lebensmittelverschwendung betroffen sind.
Jan, was wünschst du dir für das Ernährungssystem in Freiburg?
Ich wünsche mir für das lokale Ernährungssystem, dass die Ernährungswende alle, auch die finanziell schwächeren Menschen, miteinschließt, um so bei der großen Masse mehr Bewusstsein für Lebensmittel zu schaffen und langfristig gesehen das Ziel Klimaneutralität zu erreichen.
In konkreter Form machen wir bei Foodsharing das zum Bespiel mit dem Projekt „Kochen kann jede*r“, mit dem wir Menschen in schwierigen Verhältnissen dabei unterstützen wollen, günstig und gesund einzukaufen. Auf den Austausch über all das mit den anderen Sprecher:innen freue ich mich schon sehr!
Jan, herzlich willkommen beim Ernährungsrat! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dir!
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