Glück unverpackt“ – Nachdenken über Nachhaltigkeit
Am Dienstag Abend, 16. Juli trafen sich die Interessierten im HOF für Ernährung und AgriKultur mit David Espinet (Professor für Philosophie an der Université de Strasbourg) und Lisa Schairer (Glaskiste – natürlich unverpackt GmbH ).
Lisa Schairer begrüßte und stellte die Glaskiste kurz vor. Den Biounverpackt-Laden gibt es nun bereits seit 7 Jahren in Freiburg. Neben „Bio“ steht die Glaskiste auch für Regionalität und kommt gerne mit den Freiburger*innen in den Austausch zu Themen rund um Nachhaltigkeit.
Was ist Glück? Und was „Unverpackt“ mit Glück zu tun hat
David Espinet ergründet diese Fragen aus philosophischer Sicht – die Zuhörer*innen lauschen gespannt den nahezu offensichtlichen wie auch ganz neuen Blickwinkeln. Vielerlei Stichworte und Themen werden eingeordnet: Freiheit, Selbstachtung und Achtung vor Mitmenschen und Umwelt, Entschleunigung, Grenzen des Wachstums, Partizipation anstatt Manipulation…
Konkreter wird es z.B. bei der Überlegung zu unterschiedlicher Wahrnehmung im Moment oder rückblickend („da hab ich aber Glück gehabt“ – wird oft erst später klar).
Glück ist das wonach alle streben. Aber jeder kann darunter etwas anderes verstehen. Doch Glücksstreben an sich verhindere oft genau das, wonach es strebt.
Klar wird auch, dass nachhaltigem Glück vieles im Wege steht. Eine Distanz zum Lustprinzip (alles und Jetzt) ist dabei bedeutend. Das verdeutlicht der Blick auf die Überfrachtung, mit der wir in Supermarktregalen oder anderen Konsumorten konfrontiert sind. Doch die gute Nachricht: Es gibt Exitstrategien, Gegenbewegungen, immer mehr Menschen, die sich lossagen von „immer weiter und immer mehr“.
Nachhaltigkeit als direkterer Weg zum Glück: durch Auswahl sinnlicher und geistiger Freuden
unter Anerkennung der Würde vor sich selbst und anderen – „Es hat nicht nur gut geschmeckt, man hat dabei auch etwas Gutes getan“. Das kann nachhaltiges Glück sein.
Espinet misst der Schaffung von Orten, an denen nachhaltiges Glück leichter fällt (keine weitere Verführung zu Lust, die unglücklich macht), große Bedeutung zu.
Eine schöne Überleitung zu der Glaskiste – und gute Aussichten: es gibt solche Orte bereits, die durch ihr transparentes und faires Konzept ermöglichen, Glücksmomente in unseren Alltag einzubauen und sich auf den Weg zu nachhaltigem Glück zu machen.
David Espinet und Lisa Schairer erhalten große Zustimmung. Die nachdenklichen Zuhörer kommen im Anschluss in eine spannende Reflektion und Diskussion: Themen und Fragen wie die Verknüpfung von Glück mit Konsum oder inwiefern Gemeinschaft eine Quelle von Glück ist, kommen auf.
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