Fünf Wochen im Food-Pop-up „Plaza Food Boutique“: Unsere Bilanz einer erfolgreichen Workshopreihe

Mit dem Ende der fünf intensiven Wochen in der Plaza Food Boutique der FWTM blicken wir als Ernährungsrat Freiburg & Region auf eine Kooperation zurück, die in vielerlei Hinsicht Maßstäbe gesetzt hat. Das Food Pop-up bot vom 24. September bis zum 2. November 2025 die Gelegenheit, regionale Zutaten und gemeinschaftliches Kochen in der Freiburger Innenstadt sichtbar und erlebbar zu machen. Für uns war diese Zeit gleichzeitig Testfeld, Lernraum und Bestätigung dafür, wie groß das Interesse an alltagsnahen und nachhaltigen Ernährungsthemen ist.

Ein vielfältiges Programm, das viele Menschen erreichte

Insgesamt haben wir in den fünf Wochen 11 Workshops realisiert – von Hülsenfrüchten über Sauerteig und Fermentation bis hin zu Küchenchemie und pflanzlichem Umami. Die thematische Breite zeigte, wie unterschiedlich sich nachhaltige Küche vermitteln lässt und wie gut das Konzept angenommen wurde.

Knapp 170 Menschen nahmen an unseren Angeboten teil. Viele Workshops waren bereits kurz nach Ankündigung ausgebucht. Besonders erfreulich war, dass die Veranstaltungen Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und Erfahrungswelten ansprachen – vom Anfänger bis zur erfahrenen Hobbyköchin.

Eine Übersicht aller Workshops:

  • 30.09. Hülsenfrüchte – die kleinen Stars der veganen Ernährung
  • 03.10. Vielfalt & vegan: regionales Gemüse trifft asiatische Küche
  • 07.10. Cidre-Degustation mit FreuObst aus Eichstetten
  • 09.10. Pflanzlich stark: Brownies, Muffins & mehr mit Hülsenfrüchten und Gemüse
  • 14.10. Mehl schnuppern – Brot backen mit Sauerteig
  • 16.10. Fermentations-Werkstatt: Sauer macht haltbar
  • 17.10. Sauerteig Basics für italienisches Focaccia-Glück
  • 21.10. Wild.Wald.Würze – Pflanzliches Umami erleben
  • 23.10. Kulinarische Entdeckungsreise: kreativ, exotisch, regional
  • 28.10. Chemie in der Küche: Tradition vs. Lebensmittelindustrie
  • 30.10. Gesundheit & Balance: Kochen mit fermentierten Zutaten

Diese Vielfalt ermöglichte es, ganz unterschiedliche Perspektiven auf nachhaltige Ernährung sichtbar zu machen: regionale und saisonale Zutaten, Zero Waste, gesunde Alltagsrezepte, internationale Aromen und handwerkliche Verarbeitung.

Einblicke in ausgewählte Workshops

Um die Bandbreite des Programms zu veranschaulichen, werfen wir einen Blick auf einige besonders prägende Veranstaltungen:

Sauerteig & Backhandwerk

Beim Workshop „Mehl schnuppern – Brot backen mit Sauerteig“ vermittelte Kai Kolacek von der Bäckerei Doppelback Grundlagen des Sauerteigs und des handwerklichen Brotbackens. Jede teilnehmende Person ging mit einem selbstgebackenen Brot und einem Sauerteig-Starter nach Hause – und vor allem mit viel neuem Wissen über Getreide, Teigreife und die Kunst des Backens.

Fermentation als traditionelles Handwerk

In der „Fermentations-Werkstatt“ mit Jakob Hörl erhielten die Teilnehmenden einen fundierten Einblick in aerobe und anaerobe Gärprozesse. Neben vielen Kostproben entstanden zwei verschiedene Fermente, die mit regionalem Gemüse angesetzt wurden. Fragen rund um Mikrobiologie, Geschmack und Küchenpraxis standen dabei im Mittelpunkt.

Pflanzliches Umami aus Wald und Wiese

Mit Estella Schweizer gingen die Teilnehmenden auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch die Aromen des Waldes. Gemeinsam entstanden kreative pflanzliche Gerichte, die zeigten, wie vielfältig und überraschend regionale Zutaten eingesetzt werden können.

Tradition trifft Industrie: Küchenchemie zum Anfassen

Im Workshop „Chemie in der Küche“ mit Michael Schwörer (Bio-Restaurant Adelhaus) standen Verarbeitungstechniken im Fokus, die sowohl in handwerklichen Küchen als auch in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Vieles wurde ausprobiert, diskutiert und direkt geschmeckt.

Kochen als gemeinschaftliches Erlebnis über 50 neue Rezepte

Insgesamt teilten unsere Referent*innen im Laufe der fünf Wochen über 50 Rezepte und unzählige Praxistipps. Besonders wertvoll waren an jedem Abend aber auch die vielen Gespräche: Ob beim Kneten von Teigen, Schnippeln von Gemüse oder gemeinsamen Probieren – das Format zeigte, wie sehr Kochen verbindet. Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, kulturellem Background und verschiedener Generationen kamen hier um Herd und Tisch zusammen.

Was wir aus fünf Wochen Pop-up mitnehmen

Die Workshops im Food-Pop-up waren für uns mehr als eine Veranstaltungsreihe: wir wollten damit auch herausfinden, wie groß in Freiburg das Interesse an Koch-Workshops und Tastings mit klarem lokalen Bezug und Fokus auf nachhaltiger Ernährung ist.

Unsere Bilanz zeigt:

  • Es gibt eine hohe Nachfrage nach alltagsnahen, praktischen Angeboten.
  • Menschen schätzen Räume, in denen sie Wissen direkt ausprobieren können.
  • Regionale Ernährung lässt sich attraktiv, kreativ und zugänglich vermitteln.
  • Austausch und Begegnung sind zentrale Erfolgsfaktoren.


Diese Erfahrungen bestärken uns darin, das Konzept weiterzuentwickeln und die Vision eines dauerhaften Ortes für Ernährung, Bildung und Gemeinschaft im Rahmen des HOF-Projekts weiterzuverfolgen.