Co-Leitung bei Badisch Bullerbü?: Felix stellt sich vor

Felix engagiert sich seit 2020 ehrenamtlich beim Ernährungsrat Freiburg. Neben seiner Arbeit im Themenkreis Ernährungsbildung hat er die Veranstaltungsreihe Badisch Bullerbü? ins Leben gerufen – und übernimmt hier zusammen mit der Kooperationspartnerin die Co-Leitung.
Wir haben Felix gefragt, was ihn motiviert und welche Erfahrungen ihn besonders prägen.

Austausch und Dialog sind das Wichtigste

Was macht die Reihe „Badisch Bullerbü“ für dich besonders – und was treibt dich an, sie mitzugestalten?

Als Begründer der Veranstaltungsreihe ist mir vor allem wichtig, einen kontinuierlichen Austausch rund um unsere Nahrungsmittelversorgung und Landnutzung zu ermöglichen.

Die Debatten rund um das Bienenvolksbegehren 2019 und die Düngeverordnung haben gezeigt, wie schnell Diskussionen über Landwirtschaft, Biodiversität und Naturschutz polarisieren können. In Runden Tischen und Zukunftskommissionen wurde aber auch deutlich, wie wertvoll der Dialog zwischen Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen ist.

Genau das möchten wir mit Badisch Bullerbü? auf lokaler Ebene fortführen: Raum für Dialog und Verständnis schaffen – für eine informierte Demokratie und für eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft.

Badisch Bullerbü? zu Gast bei der Baumschule Schott

Begegnungen, die in Erinnerung bleiben

Welches Erlebnis oder welchen Moment aus den bisherigen Veranstaltungen würdest du besonders hervorheben?

Mich freut es jedes Mal, wenn Landwirt*innen aus der Nachbarschaft zu den Veranstaltungen kommen.
Bei den Verbraucher*innen entstehen immer wieder Aha-Momente – etwa wenn sie mehr über Sortenvielfalt, die vielen Arbeitsschritte oder die unterschiedlichen Anbaumethoden erfahren.

Besonders beeindruckend finde ich, dass die Landwirt*innen selbst weniger polarisierend auftreten als manche Teilnehmende: Sie sprechen respektvoll über Kolleg*innen, unabhängig davon, ob diese biologisch oder konventionell wirtschaften oder ob sie einen Großbetrieb oder einen kleinen Hof führen.

Auch die kleinen Details berühren mich: wenn jemand anfangs zögerlich in Kompost fasst und dann überrascht feststellt, wie gut er riecht. Oder wenn klar wird, dass Weidehaltung – je nach Methode – CO₂ binden kann und die Biodiversität im Boden entscheidend für stabile Erträge, Hochwasserschutz und Klimaschutz ist.

Badisch Bullerbü?zu Besuch auf Sonners Heinehof in Bollschweil-St.Ulrich

Ein Wunsch an die Teilnehmenden

Was sollen die Besucher*innen aus den Veranstaltungen mitnehmen?

Mir ist wichtig, dass Vorurteile hinterfragt werden. Ich wünsche mir, dass die Reihe Mut macht, ins Gespräch zu gehen, und dass klar wird:

  • Eine Agrarwende ist notwendig.
  • Landwirtschaft ist immer auch wirtschaftspolitisch verflochten.
Badisch Bllerbü? zu Besuch auf dem Steingrubenhof

Einblicke in die letzten Veranstaltungen

Die Reihe Badisch Bullerbü? bietet Verbraucher*innen monatlich die Möglichkeit, bäuerliche Betriebe kennenzulernen, mit Landwirt*innen ins Gespräch zu kommen und regionale Produkte wertzuschätzen.

  • Juli: Besuch auf dem Heinehof in St. Ulrich/Bollschweil. Rund 30 Teilnehmende – darunter auch Landwirt*innen – erfuhren mehr über den biozertifizierten Kreislauf des Betriebs: von der Rinderhaltung über Getreide fürs eigene Brot bis hin zum Wein im hofeigenen Restaurant.
  • August: Führung über den Steingrubenhof in St. Peter. Neben den Weidehühnern auf CO₂-speicherndem Grünland durch Humusaufbau stand das Kompost-Lab im Fokus. Gefördert durch einen badenova-Fonds, wird dort mit einer Vielfalt an Mikroben ein gesunder Bodenaufbau gefördert. Ab nächstem Jahr soll es daraus sogar eigenen Komposttee zum Erwerb geben.