Die Ernährungsstrategie -
Was ist das und wofür brauchen wir sie überhaupt?

Nachdem uns diese Frage öfters gestellt wurde, haben wir hier ein paar allgemeine Informationen zusammengestellt.

Unsere Definition der Ernährungsstrategie:

„Die Ernährungsstrategie ist ein langfristig angelegter Plan, der die Strukturen für eine regionale, nachhaltige Lebensmittelversorgung stärkt. Er enthält Beschreibungen des Ist-Zustandes, der Vision mit Zielen und der Umsetzungsmaßnahmen für alle Handlungsfelder des Ernährungssystems.“

Das fasst sehr gut zusammen, um was es geht, ist aber vielleicht etwas abstrakt.

Das Wichtigste ist vielleicht: die Ernährungsstrategie steht für einen Plan. Einen Plan mit einer Vision, mit Zielen und auch mit einer Vorgehensweise, wie diese Ziele erreicht werden können.

In dem Plan gibt es 12 Handlungsfelder: Von der Produktion in der Landwirtschaft über die Lebensmittelverarbeitung und den Handel bis hin zu den Verbraucher*innen, der Ernährungsbildung und wie neue Fachkräfte für die Ernährungswirtschaft gewonnen und qualifiziert werden können. Denn das brauchen wir zum Beispiel sehr dringend.

Insgesamt geht es darum, wie die regionale Land- und Ernährungswirtschaft gestärkt und nachhaltiger ausgerichtet werden kann.

So wird unsere Ernährungs- und Wirtschaftsweise in der Region nicht nur nachhaltiger, sondern auch resilienter und zukunftsfähiger. Das ist allgemein eine wichtige Zielrichtung, bekommt aber in Zeiten von Unsicherheiten im globalisierten Handel und durch den Klimawandel noch eine besonders wichtige Bedeutung.

An der Entwicklung der Ernährungsstrategie haben sehr viele Fachleute und Interessierte mitgewirkt und der ganze Prozess wurde dankenswerterweise finanziert vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg und vom Baden-Württembergischen Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Wie geht es weiter?

Jetzt geht es um die Umsetzung. Eine grundlegende Ernährungswende zu gestalten bedeutet einen riesigen Berg an Aufgaben und betrifft sehr viele: Unternehmen, Politik, Bildungsträger, unsere Infrastruktur in der Region und Viele mehr, insbesondere auch die Verbraucher*innen.

Aber irgendwo müssen wir anfangen. Wir sind sehr dankbar, dass wir durch den badenova Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz eine Förderung bekommen haben, um mit der Umsetzung zu beginnen.

Da wir nicht alle Aufgaben gleichzeitig anpacken können, wurden für den Anfang drei Handlungsfelder ausgewählt, wo wir in vergleichsweise kurzer Zeit hoffentlich viel erreichen können:

  • Die Außer-Haus-Versorgung (zum Beispiel Kantinen, Mensen und Gastronomie)

  • Die Lebensmittelverarbeitung

  • Der Bereich Ernährungsbildung und Qualifizierung

In diesen drei Handlungsfeldern entwickeln wir gerade vier Projekte, die beispielhaft zeigen werden, wie eine Veränderung gelingen kann:

  1. Mit dem Studierendenwerk, der Bio-Musterregion und dem Umweltschutzamt der Stadt Freiburg arbeiten wir daran, wie noch mehr bio-regionale Produkte in den Mensen verarbeitet werden können.

  2. Mit Emils Bio-Manufaktur und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband e. V. arbeiten wir daran, ein regionales Produkt zu entwickeln, das es bisher nicht gibt.

  3. Mit Prof. Dr. Arnim Wieck und David Sipple vom zukünftigen Zentrum für nachhaltige Ernährungswirtschaft an der Uni Freiburg arbeiten wir an Qualifizierungen in der Ernährungswirtschaft.

  4. Mit dem Themenkreis Ernährungsbildung des Ernährungsrates arbeiten wir an neuen Bildungsangeboten rund um Ernährung, zum Beispiel an Berufsschulen.

Neben diesen Projekten erarbeiten wir detaillierte Aktionspläne mit konkreten Zielen und Maßnahmen, die wir bis zum Sommer 2025 erreichen wollen. Anschließend werden die Ergebnisse evaluiert und danach endet die Förderung vom Innovationsfonds der badenova.

In diesen zwei Jahren entstehen voraussichtlich viele neue Ideen, neue Kooperationen, neue Ziele und neue Netzwerke. Das alles stärkt das regionale Ernährungssystem und die regionale Ernährungswirtschaft. Und all diese Ergebnisse fließen ein in unsere regionale Ernährungsstrategie, indem wir sie kontinuierlich aktualisieren.

Darüber werden wir immer wieder in den kommenden Ausgaben des Newsletters und im Blog berichten.

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