1 Jahr Projekt Ernährungsstrategie – Zwischenbilanz
Hier stellen wir Euch vor, was in den 7 Projekten der Ernährungsstrategie in einem Jahr passiert ist.
Die Reihe „Badisch Bullerbü?“ will gleichzeitig provozieren und vermitteln…
… denn Bullerbü ist nicht mehr, auch wenn wir Verbraucherinnen und Verbraucher uns das wünschen und die südbadische Landschaft verführerisch schön und ertragreich wirkt. Die regionale Landwirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette dahinter stehen stark unter Druck. Wandel in aller Munde! Doch wer und wie? Das sind konfliktreiche, politische und gesamtgesellschaftliche Fragen, für die es Austausch und ein gestärktes Allgemeinwissen braucht um eine nachhaltige und demokratische `Ernährungswende´ umzusetzen.
Die Reihe gibt Verbraucher*innen monatlich Gelegenheit, Einblick in die Arbeit und hinter die Kulissen der bäuerlichen Betriebe zu gewinnen und regionale Produkte kennen und schätzen zu lernen. Denn jede*r von uns kann entscheidend dazu beitragen, eine nachhaltige Landwirtschaft in der Region zu stützen und zu fördern. Vor allem sehen wir die direkte und alltägliche Auseinandersetzung mit unserer Lebensmittelversorgung als wichtigen Beitrag, um strukturelle Veränderungen für nachhaltige Ernährungssysteme zu verstehen und mitzutragen.
Als Kooperationsprojekt möchten wir allen Neugierigen, ob groß oder klein, von jung bis alt, vom Fach oder fassungslos überfordert, die Möglichkeit bieten, in den Austausch zu gehen und sich vielschichtig mit unserer lebensnotwendigen Grundlage – der hiesigen Nahrungsmittelgewinnung, auseinanderzusetzen.
Oktober: Donnerstag 17. Oktober 2024, 16 – 18 Uhr
Schill-Hof, von Acker- und Weinbau im Bioanbau, Hofübergabe und Direktvermarktung
Weberstr. 53, 79232 March-Buchheim
November: Mittwoch 13. November 2024, 17:15 – 19:15 Uhr – Anmeldung hier bis 13.11. erforderlich!
Rinklin Naturkost der Bio-Großhändeler vom Kaiserstuhl – wegen hohen Andrang in der zweiten Runde…
Bruckmatten 14-18, 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl
Januar: Dienstag 14. Januar 2025, 16:30 – 18:30 Uhr – Anmeldung hier bis 14.01. erforderlich!
Metzgerei Hügle, regional Herkunft und Bio in der Tierhaltung? Hier dreht sich (fast) alles um die Wurst, bzw. die Maultasche und was
dahinter steckt, wenn wir kein Fleisch aus Massentierhaltung beziehen möchten…
Tullastraße 75a, 79108 Freiburg im Breisgau
Das weitere Programm für 2025 folgt zum Winter …
Aktuelle Infos, Anreise, und Shuttleservice vom Bahnhof, sowie ggf. Anmeldung stets unter Aktuelles hier im Kalender oder über die EEB www.eeb-ebh.de
Die Reihe erhielt 2023 den Innovationspreis ethische Weiterbildung. Im Mai und Juli 2024 erschien beim Evangelischen Rundfunk Baden ein Fernsehbeitrag. Schauen Sie gern rein.
Felix Krause, Ernährungsrat Freiburg & Region e.V. und
Doris Banzhaf, Evangelische Erwachsenenbildung Emmendingen | Breisgau-Hochschwarzwald
Bei Fragen und Anregungen kontaktieren Sie uns gerne unter: felix.krause(a)ernaehrungsrat-freiburg.de
Obsthof Busch, Müllheim (Freitag 13. September 2024)
Kernobst für eine ganze Stadt. Das könnte Roland Busch auf seinem Familienbetrieb – nur zeigt er auf, wie vertstrickt die Märkte sind, was über die Direktvermarktung im Hofladen, Stadtstand und Markt geht und wie der große Teil über die Obstgenossenschaft in die Supermärkte im ganzen Land finden kann. In den Plantagen zeigten sich einige Aha- Erlebnisse, bspw. zu Pflanzenschutz, Düngung, Sortenentwicklung und Flächenverbrauch…
Gemüse Gamb, Eschbach bei Heitersheim (Mittwoch 14. August 2024)
Mit Melonen, Kürbis und vielem mehr – Einblicke in einen Großbetrieb der die Supermärkte beliefern bekamen wir im Agrarpark Eschbach und zwischen erntereifen Mini-Wassermelonen auf dem Acker. Mehr Hintergrund – hier im Artikel der Badischen Zeitung zu dieser Veranstaltung…
Weingut Trautwein, Bahlingen am Kaiserstuhl (Dienstag 30. Juli 2024)
Traditionelle Weine, neue Sorten und Marked Garden am Hof. Wegen Gewitter verschoben, dann wegen der Hitze lieber in den Weinkeller verzogen 😉 So flexibel wie die Landwirt*innen selbst agiert auch Badisch Bullerbü?… Nache einem Rundgang durch den Garten, mit einem Bruchteil der Rebstöcke – primär für die Kinder zum naschen, ging es in den Weinkeller, mit Hintergrund und Details u. a. zur Spontanvergärung, dem geeignetem Kellermileu, das jedes Weingut prägt, und warum Crémant in anderen Räumen ausgebaut wird. Die Themen erstreckten sich auch über Klimawandel, internationale Märkte und den Alltag als Winzerfamilie – was schließlich beim kulinarischen des Luxusproduktes endete – der Weinverkostung…
Dachwanger Mühle, Umkirch / March (07.06.2024, 16:30 – 18:30 Uhr)
Sojapionier, mit u. a. Getreide, Gerste, eigenem Bier…
Spargel- und Obsthof Fünfgeld, Opfingen (Montag 13.05.2024, 17:00 – 18:45 Uhr)
Vom Bio-Pionier zur Großgärtnerei mit Sortenzucht und Saatgutvermehrung. Bei Piluweri ballt sich das Wissen um Gemüse aus biologischem Anbau für Freiburg, den Breisgau und das Markgräflerland: Das Gärtner*innenteam baut fast 70 verschiedene Gemüsearten an. Auch Saatgut und Setzlinge werden erzeugt.
Die Ernte wird an Alnatura, Bioläden und – in Abokisten – direkt zu Verbraucher*innen nach Hause geliefert – auf Wunsch ergänzt um Obst und weitere Bio-Produkte. Hier fand auch eines der ersten Projekte des Ernährungsrat seinen Anfang – die Studi-Gemüsekiste… Einblicke gab es auch in das ausgeklügeltes Bodenmanagement in Gewächshäusern, die Arbeit mit Nützlingen, das feine Handwerk der Gemüseverdlung und die Herausforderungen in der Direktvermarktung mit großen Playern aus dem Lebensmitteleinzelhandel.
Familie Grethler, Ackerbaubetrieb mit Hofverkauf, Bad Krozingen-Biengen (Donnerstag, 21. März, 16:30 – 18:30 Uhr)
Mehrere Standbeine tragen den Ackerbaubetrieb in Bad Krozingen-Biengen: Zuckerrüben, Kartoffeln, etwas Getreide, Weintrauben und die Saatgutvermehrung für Mais zählen zu den Schwerpunkten. Im Stall stehen traditionell – noch – die Rinder. Es sind die letzten im Dorf. Wir schauen mit Dominic Grethler auf die aktuelle Lage und in die Zukunft. Bspw., dass der Mais aus der Rheinebene teilweise auch zu Maisfasern für Verpackungsmaterial als Plastikersatz in einer Fabrik im Elsass verarbeitet wird, die Rinder mit dem letzten Metzger gehen werden und die Kartoffeln ab Hof mehr aus Liebe zur Gemeinde als aus wirtschaftlicher Nische angeboten werden…
Rinklin Naturkost, Bio-Großhandel Lebensmittel, Eichstetten (21.02.2024)
mit über 30 Teilnehmenden und Warteliste wird ein weiterer Termin angestrebt… Neben einem sehr informative Vortrag des Insiders Harald Rinklin über die Geschichte der Bioverbände und der Gründung von Bioland, ging es durch die Lagerhallen und Kühlhäuser mitten in den Handel. Mangos, Tomaten, Kohl, Käse oder konservierte Produkte wie Trockenfleisch und Humus wurden wir die Besuchenden über die Fülle, Komplexität und Logistik regelrecht erschlagen – zum Glück nicht von den sausenden Gabelstablern – für Sicherheit wurde gesorgt und so auch für das leibliche Wohl bei der anschließenden Diskussion über die Bedeutung von Politik, Marktmacht, dem Spannungsfeld von ökonomischem Überlebenskampf und menschlichen Werten und nicht zu letzt der eigenen Handlungsmacht.
Familienbetrieb Nußbaumer, Hügelheim (18.01.2024)
Wein- und Ackerbau, dazu Pensionsrinder über den Winter aus der Weidehaltung im Schwarzwald? Regionale Kooperationen zwischen Berg und Tal bekommen Aufschwung. Betriebe versuchen sich breiter aufzustellen und diversifizieren sich, u. a. um Unsicherheiten besser abpuffern zu können. Bei Nußbaumer erfuhren wir darüber hinaus, was ein Generationswechsel mit sich bringt, wie amtliche Kontrollen (eine Woche zuvor) von statten gehen und was die Tiere und ihr Wohlergehen der Familie auch emotional bedeutet.
Ackerbaubetrieb Michael Strub, Bad Krozingen (10.11.2023)
Die großflächigsten Felder in der Region tragen Mais, Kartoffeln, etwas Getreide und immer mehr Sonnenblumen. Wie und Warum konnten wir vor Ort erfahren. Dazu kommt, dass in Zeiten von Nitratbelastung, Dürre und Bodendegradation die Regenerative Landwirtschaft konventionell und ökologisch
arbeitenden Betrieben neue Wege eröffnen soll. Michael Strub arbeitet im Wasserschutzgebiet. Deshalb hat er im Sinne der regenerativen Landwirtschaft vieles erprobt, umgestellt und auch wieder gelassen. Natürliche Fermente statt chemisch-synthetische Düngung, Fruchtwechsel und Zwischensaat zur Bodenschonung und der dringend notwendigen Erhöhung der Wasserspeicherkapazität gehören dazu…
Südhof, Denzlingen (17.10.2023)
Im Hofladen und auf dem Stühlinger Bauernmarkt am Freiburger Hauptbahnhof bietet der Südhof neben den eigenen Produkten ein reichhaltiges Bio-Obstsortiment. Der Betrieb ist auf Äpfel spezialisiert, in biologischen Zuchtprogrammen für klimaangepasste Sorten, dass durch eine Verkostung schmackhaft gemacht wurde.
Franz-Xaver-Hof bei Waldkirch (17.09.2023)
Ein Obsthof mit Gemüse und Weingut, eigenem Hofladen mit Bistro, umfangreich wie ein Supermarkt und dennoch das meiste aus erster Hand und der Region, dass gelingt diesem Familienbetrieb um Anita Schwhr-Schüssele.
Käskessele, Erzeugergemeinschaft und Käserei Brugger-Schäfer, Lenzkirch (03.08.2023)
www.schwendehof.de / …hierahof
Zwei Betriebe mit Käserei, Milchkühen, Ziegen, Schafe und Schweinen leben eine ökologische und tragfähige Landwirtschaft im Schwarzwald
VikiFarms beim Weingut Lang, Munzingen (11.07.2023)
neuer Betriebszweig Ackerbau und vielfälltige Anbauversuche für regionale Kürbiskerne, eigenes Kürbiskernöl und Feuerbohnen
Luzernenhof, Seefelden-Buggingen (21.06.2023)
vergemeinschaftete Solidarische Landwirtschaft für rund 200 Haushalte mit Gemüse, Obst, Käse und Fleisch, weitestgehend in Kreislaufwirtschaft
Obst- und Beerenbau Kury, Buchholz (24. Mai 2023)
Sonderkulturen wie Spargel und vor allen Dingen Beeren aller Art für den Großhandel als auch auf dem Münstermarkt…
Lindenbrunnenhof, Forchheim (21. April 2023)
Ritter Saatgut, Buggingen (24. März 2023)
Hänslers Obst und Gemüselädele, Riedgraben 4, Waltershofen (06. Oktober 2022)
Hier stellen wir Euch vor, was in den 7 Projekten der Ernährungsstrategie in einem Jahr passiert ist.
Wir zeigen euch, wo ihr in und um Freiburg regionale Lebensmittel einkaufen könnt!
Von April bis Juli 2024 konnten wir unserem HOF für Ernährung & AgriKultur einen Ort geben.
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